Pflanzen, die sich im und am Wasser wohlfühlen, bilden Biotope im Bereich des Ufers und des flachen Wassers. Ein wichtiger Bestandteil ist das Schilf. Man nennt diese Biotope Röhricht; sie wurden entlang des Kraichbachs mit der Erstbepflanzung angelegt. Hier, an der Treppenstufenanlage der Kraichbach-Terasse, lassen sich diese Pflanzen besonders gut beobachten. Auf dem Bild zu sehen sind u.a. in der Mitte Rohrkolben (Typha spec.), das kleinere Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) und das schöne blaue Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides). An dieser Stelle befindet sich auch die sogenannte Sohlgleite, die eine wichtige Funktion für die Durchlässigkeit des Gewässers hat:
Die Sohlgleite
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert unter anderem die ökologische Durchgängigkeit der Gewässer. Das heißt, dass Gewässer von der Quelle bis zur Mündung für alle Wasserbewohner durchwanderbar sein müssen. Ein querender Abwasserkanal zwischen Messplatz und Zehntscheune ragte ursprünglich 10 cm über die Gewässersohle hinaus. Um den glatten Rohrscheitel für kleine an der Gewässersohle lebende Arten passierbar zu machen, musste eine gut 30 cm dicke naturnahe Gewässersohle aufgebracht werden. Durch diese Erhöhung wurde die Gewässersohle jedoch so steil, dass das Wasser schneller abfloss und nur noch die besten Sprinter unter den Fischen diesen Abschnitt hätten passieren können.
Daher wurden sieben Querriegel eingebaut. Diese bestehen aus einzelnen Steinen von 1,20 m bis 1,40 m Länge. Durch die Querriegel entstanden 6 Becken. In jedem Querriegel ist eine Lücke, die mit 30 bis 40 cm so breit ist, dass die zu erwartende dickste Art (die Barbe) bequem hindurchpasst. Wenn Arten die Sohlgleite passieren möchten, müssen sie nun durch jede Lücke kurz sprinten und können sich dann im folgenden Becken ausruhen. Quelle: Meilensteine/HÖP Infotafeln
Unser Rundgang endet hier.
Foto: Heidenreich
Zur Orientierung die Stationen im Überblick. Der Rundgang im Mai 2020